Zum Inhalt springen

"Revolution 3.0" Die Web-Rebellen

Zehn Menschen, zehn verschiedene politische Anliegen, ein gemeinsames Werkzeug: das Internet. "Revolution 3.0" stellt Aktivisten von Anonymous bis zum Grünen-Bürgermeister vor. Ein Handbuch für digitale Bewegungen ist das Buch aber nicht.

Was haben der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer, das diffuse Web-Kollektiv Anonymous, eine Aktivisten in Ägypten und der Organisator eines Studentenprotests gemeinsam? Sie vernetzen sich über das Internet und suchen im Web nach Mitstreitern. Das ist die inhaltliche Klammer von "Revolution 3.0", einer Sammlung von zehn kurzen Porträts politisch engagierter Menschen. Matthias Bernold und Sandra Larriva Henaine wollen von den "neuen Rebellen und ihren digitalen Waffen" erzählen.

Mitgeliefert werden kurze Einführungen in aktuelle Themen wie der Netzzensur der türkischen Regierung, ohne die man das Engagement der türkischen Netzaktivistin Deniz Tan nicht verstehen kann. So erfährt man nicht nur etwas über konkrete Proteste und wie diese organisiert werden, sondern auch mehr zu WikiLeaks, Anonymous' Konflikt mit Kartellen in Mexiko, dem Arabischen Frühling und dem Kampf der Opposition im Iran.

Leider fehlt der genaue Blick auf die Personen und ihre Motivation - weniger, dafür genauere Porträts hätte hier weitergeholfen. Bei dem Text über den Gründer eines Phantasiestaates in der Schweiz verlieren die Autoren außerdem ihren Fokus aus den Augen - die selbstironische Protestform sprengt das Büchlein, hier vermisst man außerdem die Hedonistische Internationale oder die Satire-Partei "Die Partei".

Weiter zu Hacker-Brause oder zur Übersicht

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.